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Presse Erklärung 15.7.2012

Neue Bürgerinitiative: Mucken für’s Mühlchen

In den nächsten Monaten wird es ernst. Die Zukunft des Arheilger Mühlchen steht auf der Kippe. Für die Saison 2013 gibt es noch keinen Pachtvertrag mit dem Eigentümer und wie es weiter geht ist daher völlig offen. Deshalb haben sich am Donnerstag (12. Juli) einige Arheil- ger zu einer Bürgerinitiative „Mucken für’s Mühlchen“ zusammen gefunden. Die Initiatoren Cornelia Heß und Stefan Nold sind sich sicher: „Das Mühlchen ist in Arheilgen und den an- grenzenden Stadtteilen wie Kranichstein eine Institution. Wer es schließen will, wird baden gehen!“ und Cornelia Heß ergänzt: „Unsere Gruppe ist noch klein, aber ich kenne eine ganze Reihe von Leuten, die mitmachen wollen.“ Leider ist jetzt Urlaubszeit, so dass einige der zu- künftigen Mitstreiter gerade eine Auszeit nehmen. Aber die Mucker vom Mühlchen wollen die- se Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Sie haben eine Unterschriftenliste vorbereitet, die demnächst am Mühlchen ausliegen wird. Eine Informationstafel, eine Fahrradtour zur Quelle des Ruthsenbachs und vor allem das Sammeln von Unterschriften werden die nächs- ten Aktionen der Gruppe sein. Dass die Stadt die Zukunft des Mühlchens nicht schon längst gesichert hat, können sie nicht verstehen. Schließlich schreibt die Stadt auf ihrer Homepage (www.darmstadt.de): „Der Naturbadesee wird seit 1924 als öffentliches Schwimmbad genutzt und ist eine Oase sowohl für Familien mit Kindern als auch für Ruhesuchende. An dem von Seerosen bewachsenen Vorteich des Mühlchens sind häufig Fischreiher und andere Was- servögel zu beobachten; der alte Baumbestand des liebevoll gepflegten Parks spendet an heißen Sommertagen den nötigen Schatten. Die Urlaubsatmosphäre des Bades wird durch den nach historischen Vorlagen restaurierten Umkleide- und Duschentrakt vervollständigt.“ Das Mühlchen ist nicht zuletzt auch ein Fall für den Denkmalschutz. „Wie viele originalgetreu erhaltene und restaurierte öffentliche Badeanstalten aus den zwanziger Jahren gibt es denn in Deutschland?“ fragt Stefan Nold und fügt hinzu: „1924, als Deutschland durch Krieg und Inflation am Bettelstab ging, hatte man die Kraft und das Geld, diese wunderschöne Anlage zu bauen, und heute, wo einem der Kopf schwindlig wird vor lauter Milliarden, will man noch nicht einmal die kleine Summe bereitstellen, die für den Erhalt des Mühlchens erforderlich ist.“ Die langfristige Sicherung des bisherigen öffentlichen Badebetriebs, effektive Maßnah- men, das Pflanzenwachstum im See dauerhaft zu begrenzen, eine Vertiefung für den Betrieb des Drei-Meter-Sprungbretts, neue Fahrradständer: Die Forderungen der Bürgerinitiative sind bescheiden und entsprechen im wesentlichen dem, was bei der Eingemeindung Arheil- gens im Jahre 1937 vereinbart wurde.

Dabei macht es in diesem Jahr endlich wieder Spaß, im Mühlchen zu schwimmen. „Durch das Wetter und die lange Zeit, in der das Wasser größtenteils abgelassen war, hatten die Pflanzen in diesem Jahr keine Zeit sich zu entwickeln“ sagt Bademeister Karl Göpfert. Außer- dem habe sich die Wasserqualität seit der Entschlammung des Steinbrücker Teichs, durch den ja der Ruthsenbach zum Mühlchen fließt, deutlich verbessert. Aktuelle Einstufung des HLUG (Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie): Ausgezeichnete Wasserqualität: 3 Sterne! Vielleicht summt man ja demnächst in Arheilgen auf der Gass‘: „Am Sonntag will mein Süßer mit ins Mühlchen gehen. Das wäre wunderschön.“ Und wenn man das in fünf Jahren immer noch sagen kann, wäre das noch schöner. Die Mühlchen-Mucker sind bereit dafür zu kämpfen. Wer mitmachen will, geht am besten ins Mühlchen, um die nächsten Aktio- nen zu erfahren oder wendet sich per Mail an die Initiatoren (c_hess@gmx.de und stefan.nold@gmx.de)

Bürgerinitiative Mucken für’s Mühlchen

Cornelia Heß, Veilchenweg 30, D-64291 Darmstadt
Dr. Stefan Nold, Tulpenweg 9, D-64291 Darmstadt

Darmstadt, 14. Juli 2012 

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