Über 6000 Unterschriften für den Erhalt des Mühlchens
Über 50 Mucker hatten sich am letzten Donnerstag in einem Veranstaltungsraum der SGA eingefunden, um zu erfahren, wie viele Unterschriften gesammelt wurden und wie es mit dem Mühlchen weitergeht. Als dann feststand, dass innerhalb von nur drei Wochen über 6.000 Unterschriften gesammelt wurden, brach Jubel aus. Das hätte niemand für möglich gehalten. Die Initiatoren, Conny Hess und Stefan Nold dankten den vielen Aktivisten, die mit ihrem unermüdlichem Einsatz dieses Ergebnis möglich gemacht haben. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Einen Tag später erklärten auch die Grünen, als letzte der größeren Parteien, sich für den Erhalt des Mühlchens einsetzen zu wollen und bedankten sich bei Rafael Reißer für dessen Einsatz. „Einerseits sind wir froh über diese Zustimmung, andrerseits sind wir enttäuscht, dass die Grünen das Engagement von vielen Hundert Bürgern für das Arheilger Mühlchen bislang ignorieren. Es war der Magistrat, der die Zukunft des Mühlchens in Frage gestellt hat. Deshalb hat sich die BI ja überhaupt erst gebildet. Anstelle von unverbindlichen Zusagen brauchen wir jetzt eine auf Dauer tragfähige Lösung“ stellen Conny Hess und Stefan Nold fest. Deshalb will die Bürgerinitiative selbst konstruktive Verbesserungsvorschläge entwickeln, um nicht vor dem Spardiktat der Stadt zu stehen wie das Kaninchen vor der Schlange. Bei der Veranstaltung in der SGA berichtete Nold von einem längeren Telefonat mit Frau Schey, der der größere Teil des Mühlchens gehört und diesen der Stadt verpachtet. Dabei signalisierte sie ihre grundsätzliche Bereitschaft, der Stadt das Mühlchen weiter zu verpachten. Die Pachtkosten seien im Vergleich zu den jährlichen Gesamtkosten gering. Im Anschluss berichteten Michael Jeder und Heinz Diem über den neu gegründeten Arheilger Stadtteilverein und dem Arbeitskreis Mühlchen, der sich dort gebildet hat und lud die Anwesenden zur Mitarbeit auf. Homepage: www.arheilger-stadtteilverein.de „Die Aktivitäten der Bürgerinitiative und des Stadtteilvereins ergänzen sich“ meinten alle übereinstimmend. Danach entwickelte sich eine rege Diskussion zu den anderen Tagesordnungspunkten: Beim Eintritt favorisierte die überwiegende Mehrheit der Anwesenden einen freiwilligen Eintritt, falls ein kostenfreier Eintritt nicht möglich sein sollte. Aber ein älterer Herr meinte: „Wenn ich sehe, wie viele Millionen für die Offenlegung des Darmbachs ausgegeben werden sollen, dann verstehe ich die ganze Diskussion ums Mühlchen nicht“. Immer wieder wird deutlich, wie viele schöne Erinnerungen mit dem Mühlchen verbunden sind und wie gepflegt und sauber die Anlage ist. Selbst ehemalige Mucker, die jetzt in Bayern im Ruhestand leben, haben sich telefonisch aus Passau und Bad Kissingen gemeldet, um ihre Solidarität mit der Bürgerinitiative zu bekunden. Ablehnend stand man dem Modell einer Genossenschaft gegenüber. Gerhard Korreng meinte dazu: „Es entsteht ein hoher Verwaltungsaufwand, der ehrenamtlich kaum zu schaffen sein dürfte“. Auch die Öffnungszeiten waren ein Thema. „Dass ein Schwimmbad erst um 14:00 aufmacht, habe ich noch nie erlebt“ meinte eine Anwesende. An Erhaltungsmaßnahmen wurde das Ausbaggern des Sees genannt, um der drohenden Versumpfung entgegen zu wirken sowie die Eindämmung des Pflanzenwachstums. Die Pflanzen verbessern die Wasserqualität, aber sie dürfen den Badebetrieb nicht unmöglich machen. Danach bildeten sich die Arbeitsgruppen Homepage, Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen, Geschichte des Mühlchens, Finanzen und Bürgerversammlung. Wer noch Interesse an einer Mitarbeit hat, ist herzlich eingeladen. Kontakt: c_hess@gmx.de und stefan.nold@gmx.de. Außerdem bitte vormerken: Am Montag den 17.9. um 20:00 organisiert die Stadt eine Bürgerversammlung im Goldenen Löwen, bei der das Mühlchen eine wesentliche Rolle spielt. Hierbei wird die Bürgerinitiative die gesammelten Unterschriften übergeben, sofern ihr die Möglichkeit dazu gegeben wird. Deshalb bitte bis zum 15.9. alle Unterschriften bei den Initiatoren abgeben! (Conny Heß, Veilchenweg 30, Stefan Nold, Tulpenweg 9). Diese fordern die Stadt zum Gespräch auf und appellieren an den Magistrat: „Hören Sie auf, die Bemühungen der Bürger um ihren Stadtteil im Stile einer abgehobenen Obrigkeit zu ignorieren!“