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Presse Erklärung 19.9.2012

Bürgerversammlung: Mucker übergeben 15.249 Unterschriften

Am Montag war der große Saal im goldenen Löwen bis auf den letzten Platz besetzt. Eine ganze Reihe Arheilgern verfolgten die Bürgerversammlung im Stehen. Insgesamt sieben Themen standen auf der Tagesordnung: Brücken, Vollversorger,  Heag-Häuschen, Kinderbetreuung, Mühlchen, Fahrradstraßen und die Schließung der Stadtteilbibliothek. Ein Anwohner beklagte die Sperrung einer Brücke, die ohne Ankündigung vorgenommen worden sei: „Wir müssen jetzt zwei Kilometer Umweg fahren, obwohl die Brücke für PKW sicher befahrbar ist.“ Ebenfalls für Unmut sorgte die Schließung des Heag-Häuschens. Eine junge Arheilgerin übergab 300 Unterschriften, die sie für den Erhalt dieses wichtigen und zentral gelegenen Jugendhauses gesammelt hatte. Danach stand das Arheilger Mühlchen im Mit­telpunkt. Rafael Reißer, Bürgermeister und Sportdezernent sagte gleich zu Anfang: „Wir hatten nie die Absicht das Mühlchen zu schließen“, eine Bemerkung die vom Publikum teilweise mit Gelächter auf­genommen wurde. Reißer fügte hinzu: „Wir sind in Verhandlungen mit den Eigentümerin über eine lange Pachtdauer. Nur dann können wir auch ins Mühlchen investieren.“ Reißer nannte einen Gesamt­investitionsbedarf von 260.000 Euro, wobei der größte Teil auf die Entschlammung entfalle. Danach übergab die Bürgerinitiative „Mucken für’s Mühlchen die Unterschriften, die sie in den letzten drei Monaten gesammelt hatten. Conny Hess gab zunächst die Ergebnisse einer statistischen Auswertung bekannt: 50% aller Unterschriften kamen aus dem Postleitzahlgebiet 64291, also aus Arheilgen und Wixhausen, 12% aus dem PLZ-Gebiet 64289 (Kranichstein, Komponistenviertel, Martinsviertel) und 20% hatten als Wonsitz Darmstadt (ohne PLZ-Angabe) benannt. Dann verkündete Conny Heß das En­dergebnis der Unterschriftensammlung: 15.249. Es brach großer Jubel unter den meheren Hundert an­wesenden Arheilgern aus. Einige von ihnen hatten sich ein weißes T-Shirt übergestreift mit dem großen Logo der Mühlchen-Mucker auf der breiten Brust.  Das bedeutet: In Arheilgen und Wixhausen hat jeder dritte Einwohner für den Erhalt des Mühlchens unterschrieben. Danach nannte Stefan Nold die wichtig­sten Forderungen der Mühlchen-Mucker: Den Erhalt des Mühlchens „für uns, unsere Kinder und En­kelkinder, so wie es ist“. Einen Betrieb durch eine Genossenschaft lehne man ab, man setze auf den Be­trieb durch die Stadt und ihre bewährten Bademeister. „Das wir alle so gerne ins Mühlchen gehen, verdanken wir ein Stück weit auch ihnen, insbesondere Karl Göpfert“, sagte Nold. Wichtig sei auch, dass das Mühlchen dann geöffnet, wenn man schwimmen gehen will. „An einem heißen Sonntag im August kann man das Mühlchen nicht erst um 14:00 aufmachen.“ Reparaturen und Instandhaltungs­maßnahmen müssten sauber und fachgerecht ausgeführt werden. Die ursprüngliche Forderung nach einem kostenlosen Eintritt sei nicht aufrecht zu erhalten. Allerdings lehne man einen Kassenautomaten ab. Statt dessen setzen die Mucker auf einen freiwilligen Eintritt und Beiträge zu einem Förderverein. Diese Idee griff auch Rafael Reißer in seiner Antwort auf und meinte: „Wichtig ist, dass wir etwas machen.“ Im Anschluss wurde kontrovers über das Thema Fahrradstraßen diskutiert, wobei Frau Linscheid auf die separate Veranstaltung zu diesem Thema am 8. November hinwies. Danach folgte eine lebhafte Diskussion zur Schließung der Stadteil­bibliothek. Viele Redner wiesen auf die große Bedeutung dieser Einrichtung für die Bildung hin. Die Angebote, wie der Bibliotheksbus sowie die verlängerten Öffungszeiten der Hauptstelle wurden von al­len Rednern nicht als vollwertiger Ersatz angesehen. Der vollzählig anwesende hauptamtliche Magis­trat wurde an das Wahlversprechen erinnert, die Stadtteilbibliotheken zu erhalten. Oberbürgermeister Partsch meinte dazu: „Wir können nicht immer das tun, was wir uns wünschen.“ Unterstützt wurde er dabei von Kämmerer Schellenberg, der die ganze Dramatik der Situation schilderte: „Es gibt mittler­weile Geschäftsbanken, die der Stadt Darmstadt kein Geld mehr leihen“. Aber man sei auf einem guten Weg, den Haushalt zu konsolidieren. Die Haushaltsmisere ist wohl ähnlich wie eine Überschwemmung. Langfristig muss man die eigentlichen Ursachen bekämpfen, aber wenn die Flut da ist, müssen alle an einem Strang ziehen, um die unmittelbaren Folgen abzumildern. Mit der Bürgerversammlung im Goldenen Löwen  gelang dies recht gut und Stadtverordnetenvorsteherin Doris Fröhlich fasste zusam­men: „Es war eine sehr konstruktive Veranstaltung“. 


 

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