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Presse Erklärung 26.8.2012

Mühlchen: 10.000 Unterschriften – lauwarme Unterstützung vom Magistrat

Die Unterstützung für die Bürgerinitiative “Mucken für’s Mühlchen“ wächst und wächst. Mittlerweile haben über 10.000 Menschen für den Erhalt des Mühlchens bei kostenfreiem Eintritt unterschrieben. Nun wollen auch die Regierungsparteien Grüne und CDU, dass das Mühlchen offen bleibt. Es ist schade, dass diese Unterstützung so lustlos und zögerlich daher kommt. Der Erhalt eines traditionsreichen Naturbadesees müsste eigentlich für eine grün-kon- servative Regierung eine Herzensangelegenheit sein. Die Bemerkungen von Bürgermeister Reißer in der Hessenschau vom 20.08.2012 lassen darauf schließen, dass ein Kassenautomat aufgestellt werden soll, mit dem die gleichen Gebühren erhoben werden sollen, wie in den an- deren Freibädern in Darmstadt. Anders wären die 70.000 €, die Herr Reißer als Einnahmen avisiert, nicht zu realisieren. Dem Finanz-Bericht Freibäder Januar bis August 2010 zufolge, der der Bürgerinitiative vorliegt, ist folgendes zu entnehmen: Die Kosten der Stadt für das Mühlchen betrugen in diesem Zeitraum 82.680 €, oder umgerechnet etwa 2,30 Euro pro Besu- cher. Für die Bürger wäre es interessant zu wissen, wie die von der Stadt angegebenen Kosten von 150.000 € für das Mühlchen zustande kommen, denn mit dem August ist der größte Teil der Freibadsaison vorüber. Fakt ist: Das Mühlchen ist trotz freiem Eintritt für die Stadt ein außerordentlich preiswertes Freibad. Das liegt leider auch daran, dass man seit Jahren nicht mehr in den Erhalt des Mühlchens investiert hat. Die Bürgerinitiative ist der Meinung: „Wer über Einnahmen spricht, muss auch über Kosten und Erhaltungsmaßnahmen sprechen. Über einen freiwilligen Eintritt lassen sich sowohl die erforderlichen Maßnahmen als auch ein angemessener Kostendeckungsbetrag problemlos realisieren“. Im Echo wurde Herr Reißer mit den Worten zitiert, die Bürgerinitiative habe „zum Teil schon Bereitschaft für ehrenamtli- ches Engagement“ signalisiert. Hierzu stellen Conny Hess und Stefan Nold von der Bürgerin- itiative fest: „Was Ehrenamtliche in den Vereinen in den unterschiedlichsten Funktionen, ob als Jugendtrainer oder als Kassierer leisten, ist vorbildlich. Aber ob sich jemand engagiert und für was, bleibt immer im Ermessen des Einzelnen. Wer glaubt, Ehrenamtliche als kostenlose Hilfskräfte zur Haushaltsanierung missbrauchen zu können, beschädigt sowohl die ehrenamt- lich Tätigen als auch die Berufsehre derjenigen, die sie ersetzen sollen. Pflichtaufgaben müs- sen durch normal entlohnte Angestellte erledigt werden.“

Immer wird davon gesprochen, dass anderswo ebenfalls gespart und Bäder geschlossen wer- den. Aber es gibt auch Gegenbeispiele: Karlstadt, eine Kleinstadt am Main 25 km nördlich von Würzburg mit etwa 15.000 Einwohnern (zum Vergleich: Arheilgen: 17.160 Einwohner), investiert nächstes Jahr vier Millionen in die Umgestaltung seines (beheizten) Freibads (63.000 Besucher jährlich; Eintritt für Erwachsene: 2,50 €, nach 18:00: 1;50 €; Öffnungszeit Juni-August: 8:00 – 20:00; Mai und September: 9:00 –19:00). Es gab eine Bürgerbefragung, in der drei mögliche Sanierungsvarianten vorgestellt wurden und alle Bürger um ihr Votum gebeten wurden. Um auch die Meinung von Kindern und Heranwachsenden angemessen zu berücksichtigen, wurde ihre Befragung in den Schulklassen organisiert. In der Groß- und Wissenschaftsstadt Darmstadt dagegen glaubt man zuerst an den Einrichtungen sparen zu können, die die Bürger direkt und besonders auch Kinder und Jugendliche treffen. Im Koalitionsvertrag zwischen den Grünen und der CDU heißt es: „Darmstadt wird zu einer kinderfreundlichen Kommune[…]. Dazu gehören wohnortnahe, […], Sport- und Be- wegungsräume, […]“ Die Bürgerinitiative erwartet von der Regierung, dass sie ihrem eigenen Koalitionsvertrag folgt und die Zukunft des Mühlchens als einer der wichtigsten Sport-, Bewegungs- und Erholungsstätten für Arheilgen und Kranichstein langfristig sichert.

Bürgerinitiative Mucken für’s Mühlchen Conny Heß
Stefan Nold 

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