Der Förderverein hat das Mühlchen entschlammt, aber ein technischer Defekt verzögert den Badebeginn.
„100 Tonnen. Mindestens!“ So lautet die Antwort von Heinz Diem vom Förderverein Arheilger Mühlchen auf die Frage, wie viel Schlamm denn wohl in diesem Frühjahr aus dem Badesee geholt wurde. Traditionell führt der Verein jedes Jahr eine „kleine“ Entschlammung am Mühlchen durch. Dazu wird das Wasser etwas abgesenkt, um zumindest in den flachen Bereichen das über das Jahr angesammelte Laub und die Algenreste herauszuholen.
Ohne diese Maßnahme würde der beliebte Badesee in wenigen Jahren verflachen und somit unbenutzbar. Dieses Schicksal hat bereits den Sprungturm mit dem 3m-Brett ereilt, der aufgrund der zu geringen Wassertiefe schon seit Jahren gesperrt ist.
Dieses Frühjahr war deshalb eigentlich geplant, die Entschlammung mit Unterstützung der Stadt durchzuführen und dabei besonders die erforderliche Tiefe unter dem Sprungturm herzustellen, damit dieser saniert und wieder betrieben werden kann. Dazu wurde das Wasser besonders weit abgesenkt. Die Vertiefung unter dem Turm kann der Verein nicht aus eigener Kraft leisten, da dazu technisches Gerät erforderlich ist. Der Förderverein hat der Stadt aber dafür 15.000 Euro an Mittelzuschuss zugesichert. Diese Maßnahme konnte seitens der Stadt jedoch erst für den Herbst zugesichert werden.
Trotzdem bot der tiefe Wasserstand nun Gelegenheit für eine besonders gründliche Entschlammung durch den Verein. Heinz Diem hat dabei zusammen mit über 30 fleißigen Helfern aus dem Verein an zwanzig Arbeitstagen zwischen dem 17. März und 28. April über 270 Arbeitsstunden geleistet und dabei etwa ein Drittel der Grundfläche des Sees quasi „besenrein“ entschlammt. Eine beeindruckende Leistung. Erst recht, wenn man bedenkt, dass viele dieser Helfer im fortgeschrittenen Lebensalter sind. Der älteste Helfer war 84.
Dies kann ohne Zweifel als Demonstration der großen Verbundenheit der Arheilger mit ihrem geliebten Badesee gewertet werden. Umso größer ist nun die Enttäuschung, dass die ursprünglich geplante Saisoneröffnung am 17.Mai ausfallen muss und damit auch die für diesen Tag vom Förderverein vorbereitete Zeremonie des „Anschwimmens“ bei Kaffee und Kuchen.
Was ist passiert? Schon während der Entschlammung fiel auf, dass der Zufluss zum Mühlchen kaum noch Wasser führt. Die Bademeister und der Förderverein haben die Stadt sofort informiert, es hat jedoch eine Weile gedauert, die Ursache zu finden. Das Mühlchen wird über eine 2,5 km lange Rohrleitung aus dem Ruthsenbach gefüllt. Wie sich nach Untersuchungen der Stadt gezeigt hat, war diese Leitung durch Baumwurzeln zugewuchert und musste wieder durchlässig gemacht werden. Dies ist nach Aussage der Stadt inzwischen erfolgt. Wenn das Mühlchen wieder gefüllt ist, müssen noch Wasserproben genommen werden, um die Badeseequalität festzustellen und das Bad freizugeben.
Die Stadt hat zugesichert, dass all dies bis Anfang Juni abgeschlossen ist und das Mühlchen ab Donnerstag, dem 4. Juni (Fronleichnam) öffnen wird. Dieser Termin ist vom Förderverein angeregt worden, damit das Mühlchen wenigstens am diesem Feiertag zur Erholung zur Verfügung steht. Ob an diesem Termin das „Anschwimmen“ des Vereins nachgeholt wird, wird der Verein noch bekannt geben. Der Verein steht auch mit der Stadt in Verhandlung, um zum Ausgleich für die verspätete Öffnung etwas längere (früher beginnende) Öffnungszeiten zu erreichen.
Zur Saisoneröffnung hat der Förderverein auch das Klettergerüst neu gestrichen. Die Stadt hat außerdem eine deutlich trittsichere Einstiegstreppe installiert, die vor allem für ältere Schwimmer eine Hilfe sein soll.
Trotz des Wermutstropfens der verspäteten Saisoneröffnung präsentiert sich das Mühlchen also erneut attraktiver als im Jahr zuvor. Der Förderverein arbeitet weiter daran, dass diese Aussage jedes Jahr getroffen werden kann und das Mühlchen viele begeistere Badegäste anzieht. Jetzt fehlt nur noch das Wasser.